Streakrunning der besonderen Art.
Streakrunner laufen jeden Tag, egal wo und bei welchen Witterungsverhältnissen, mindestens 1,6 km am Tag, getreu nach dem Motto „one mile a day keeps the doctor away“. Die Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden sind nicht immer ganz eindeutig, es ist auf jeden Fall aber eine mentale Herausforderung, der man sich schon ab und zu mal stellen kann. Wer jetzt nicht ein lebenslänglicher Streakrunner werden will, die Adventszeit ist ideal dafür, das mal auszuprobieren. Wetter und lange Dunkelheit stellen einen da meistens schon vor einige Herausforderungen, man bekommt kein allzu schlechtes Gewissen beim Verzehr von Christstollen und Plätzchen und 24 Tage sind dann auch schnell vorbei. Ok, der Advent ist jetzt schon vorbei, aber auch die Fastenzeit kann man für ein Streakrunning mal gut nutzen! Am meisten Spaß macht Laufen aber immer in der Gruppe und in meiner Laufgruppe „Sport für Spenden“ gibt es für das Adventskalenderlaufen immer noch ein besonderes Schmankerl. Schafft die Gruppe am Tag zusammen 20 km, gibt es von den Sponsoren extra Spendengeld für einen guten Zweck, das sogar verdoppelt wird, wenn jedes Türchen geschafft wurde. Natürlich haben wir das auch dieses Jahr wieder mit Bravour und neuen Rekorden geschafft!

Woher kommt aber eigentlich die schöne Tradition des Adventskalenders mit Türchen-Öffnen und so? Die ist gar nicht mal so sehr alt, ist was originär Deutsches und hat einen ähnlichen Ursprung wie der Weihnachtsbaum. Die ersten Adventskalender erscheinen so in der Mitte des 19. Jahrhunderts im protestantischen Umfeld und bestanden aus selbstgemalten Bildern, die den Kindern die Zeit bis Weihnachten verkürzen sollten. Einen Einblick in einen protestantischen Haushalt im Jahr 1869 zur Adventszeit liefert uns kein geringerer als Thomas Mann in den Buddenbrooks:
„Unter solchen Umständen kam diesmal das Weihnachtsfest heran, und der kleine Johann verfolgte mit Hilfe des Adventskalenders, den Ida ihm angefertigt und auf dessen letztem Blatte ein Tannenbaum gezeichnet war, pochenden Herzens das Nahen der unvergleichlichen Zeit.“
Thomas Mann: Die Buddenbrooks
Auf dem letzten Blatt findet Hanno dann folgerichtig auch den Weihnachtsbaum, der von Martin Luther zum Weihnachtssymbol der Protestanten gekürt worden war. Die großbürgerlichen protestantischen Buddenbrooks (und auch die Manns) besaßen übrigens sogar ein regelrechtes “Weihnachtszimmer“, das nur für diesen Zweck geöffnet und geschmückt wurde. Auch wenn es dazu bei den meisten von uns nicht langen dürfte, freuen wir uns an Baum und Kerzenschein. Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest! Keep on running.